Geschichte

Ehem. Pfarrpfründe –Farrenstall-

Der jeweilige Pfarrherr der Gemeinde war im Besitz der Pfarrpfünde, d.h. der Ertrag aus der
Pfarrpfründe und der Zehnte standen als Lohn/Gehalt dem Pfarrer zur Verfügung. Der jeweilige Pfarrherr hatte die Aufgabe, die Notwendige Vatertierhaltung zu gewährleisten. (Knecht) Er hatte dafür zu sorgen, dass der Zuchteber und der Wucherstier für die Landwirte im Dorf gehalten wurden. (Klage eines Pfarrherren „unerfreuliche Last“) Otto Deiler Inzlingen. Die Trotte gehörte
auch in diesen Bereich.


Erste Zehntscheune

Wann die erste Zehnscheuer erbaut wurde ist bis heute nicht bekannt. Dass sie an das alte Pfarrhaus (jetzt Pfarreiheim) angebaut war ist bekannt.Das ehemalige Haus Stücklin (heute
Thomas Früh) muss also in grauer Vorzeit eine Scheune gewesen sein. Ob sie wegen Platzmagel,
Baufälligkeit oder einem anderen Grund aufgegeben wurde ist ein Rätsel. Über den Nachfolgebau ist schon mehr bekannt.

Zweite Zehnscheune 1727

Steinmetz- und Maurermeister Martin Kessler, Steinen bekam den Auftrag eine Zehntscheuer neben die alte Scheuer (in den Grasgarten) (heute Pfarrgasse 8, Wilfried Piram) zu bauen.
Das Gebäude hatte die Maße 60 Schuh lang und 46 Schuh breit, das Gebäude umfasste 42 Ruten.
Diese Scheune war im Gebrauch von 1727 bis 1828 (101 Jahre)
Pfarrer Düggelin (1821 – 42) lies die Scheune am 19.071828 versteigern. Ignaz Rüsch + Anton Deisler steigerten diese für 1751 Gulden.


Dritte Schüre 1840

Diese jetzige Schüre war schon keine Zehntschüre mehr, den der Zehnte wurde um das Jahr 1803 aufgegeben. Was den Pfarrherren jedoch noch als Aufgabe belassen wurde, war die Vatertierhaltung. Nur aus diesem Grund musste die Pfarrpfründe eine dritte Schüre bzw. Stall
Errichten lassen. Bereits in den Jahren 1850/52 ging die Farrenhaltung an die politsche Gemeinde
über (bis ca 2000). Über die weitere Nutzung der Pfarrschüre bis ca. 1920 sind leider keine Über-
lieferungen vorhanden. Um dass Jahr 1920 wurde von der Turnabeilung des Jungmänner – Vereins (1909) die Schüre zu einem Übungsraum umgebaut. Nach der Auflösung des Vereins 1935 (Naazi-Regierung) wurde auch die Turnhalle geschlossen. Nach dem zweiten Weltkrieg, zwischen 1948 – 1981 nützte der TVI (1950) Nachfolger der DJK, die Turnhalle, auch die Volks-
schule nutze die Halle. Die Kolpingfamilie begann 1982 das schon sehr rampnierte Gebäude zu
Renovieren, um ein Stück altes Inzlingen vor dem Abriss zu bewahren. Mit der Erneuerung des Dachstuhles im Herbst/Winter 1998/99 konnten wir nach 17 Jahren die Renovierungsarbeiten beenden.
Neubau der WC-Anlage 2002 - 2004